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Klima.Sieger-Sonderpreise für zwei Vereine aus Salzkotten honorieren besonderes Engagement für den Klimaschutz

26. Jun 2024

Klima.Sieger-Sonderpreise für zwei Vereine aus Salzkotten honorieren besonderes Engagement für den Klimaschutz

Insgesamt 43 Vereine haben sich als „Klima.Sieger“ bei dem Energiedienstleister Westfalen Weser beworben – Salzkotten war unter den Gewinnern besonders stark vertreten.

Das Team vom Kita-Förderverein „Leben unterm Regenbogen e. V.“ wurde gleich zweimal ausgezeichnet: zum einen in der Kategorie B für ein energetisches Sanierungskonzept für das Kita-Gebäude, zum anderen durch einen mit 20.000 Euro dotierten Sonderpreis für seinen wertvollen Beitrag zur Klima-Bildung. Das umfangreiche Nachhaltigkeitskonzept des Sportvereins Blau-Weiß Verlar 1955 hat die Jury so überzeugt, dass sie dafür einen Sonderpreis in Höhe von 15.000 Euro vergeben hat.

Insgesamt fließen Preisgelder in Höhe von 47.000 Euro an Vereine in Salzkotten. Bereits zum achten Mal unterstützt das kommunale Unternehmen Westfalen Weser mit dem Wettbewerb Vereine, die ihre Vereinsgebäude, ihr Grundstück oder eine andere bauliche Anlage energetisch sanieren möchten. Fachliche Partnerin ist die Klimaschutzagentur Weserbergland.

Der Kita-Förderverein „Leben unterm Regenbogen e.V.“ hat ambitionierte Pläne: Aus dem 1952 erbauten Kita-Gebäude „Haus Hampel“ in der Klingelstraße in Salzkotten soll ein Effizienzhaus 100 werden. „Be-gleitet wird das Sanierungs- von einem schlüssigen und umfassenden Kommunikationskonzept“, erläutert Andreas Speith, Geschäftsführer bei Westfalen Weser, die Gründe für die Jury, einen Sonderpreis zu vergeben. „Als Teil der Bildungsarbeit mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit werden beispielsweise schon jetzt CO2-Rechner eingesetzt. Eltern und Kinder werden intensiv eingebunden und erfahren auf vielfältige Weise, wie ihr eigenes Verhalten und die Klimabelastung zusammenhängen.“

760 Einwohner hat der Salzkottener Ortsteil Verlar, mehr als die Hälfte von ihnen ist Mitglied im SV Blau-Weiß Verlar. Das Vereinsheim wurde bereits im KfW40-Standard in Holzrahmenbauweise mit Erdwärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung errichtet. Nun soll die Technik durch eine große PV-Anlage mit großzügig ausgelegtem Batteriespeicher ergänzt werden. „Was die Jury sehr beeindruckt hat: Alle Maßnahmen entstammen einem selbst erstellten Nachhaltigkeitskonzept, das der Verein bereits seit vielen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Hier ist Nachhaltigkeit eindeutig Teil der DNA“, erläutert Andreas Speith die Jury-Entscheidung, einen Sonderpreis zu vergeben. Die Maßnahmen, um nachhaltiger zu werden, sind vielfältig: Abfall- und Wassermanagement, nachhaltige Beschaffung, Lademöglichkeiten für E-Bikes, Kleiderbörsen und soziales Engagement gehören dazu. Außerdem ermittelt der Verein seinen CO2-Fußabdruck umfassend und informiert seine Mitglieder zu Reduktionsmöglichkeiten.

Auch der Vfl Thüle 1919 e. V. möchte sein Vereins-heim energetisch nachrüsten und wird als Drittplatzierter mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro das Dach des Vereinsheims mit einer PV-Anlage mit großem Speicher ausstatten und zusätzlich ein kleines Windrad aufstellen. Der Verein hat bereits zum zweiten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen und schließt eine weitere Teilnahme nicht aus.

In Thüle freut sich ebenfalls die Heimatbühne über 2.500 Euro Preisgeld. Sie erfüllt sich damit den Wunsch einer neuen LED-Lichtanlage. „Die 35 Jahre alte Lichtanlage benötigt enorme Strommengen“, er-klärt der Vorsitzende Andreas Syrig das Einsparpotenzial.

Vereine, die eine Sanierungsidee, aber noch kein konkretes Vorhaben umgesetzt haben, konnten sich ebenfalls in der Kategorie B bewerben und ein Preisgeld von 1.000 Euro abräumen. Auch hier glänzten zwei Salzkottener Vereine: Erneut der Kita-Förderverein „Leben unterm Regenbogen“ und der TSV Thüle 1919 e. V., die das Geld für eine Energieberatung nutzen möchten.

Bewertet werden Einsparungen, Ideenreichtum und Engagement

Zwei Anliegen fördert und verbindet Westfalen Weser als rein kommunales Unternehmen mit dem Klima.Sieger-Wettbewerb: bürgerschaftliches Engagement und Klimaschutz. Eine unabhängige Jury hat 21 Vereine für konkrete Sanierungsvorhaben und 15 Vereine für Sanierungsideen ausgewählt, die nun ei-ne Förderung erhalten. Die von Westfalen Weser vergebenen Preisgelder reichen von 1.000 bis zu 25.000 Euro pro Projekt. „Wie viel Energie und CO2 kann eingespart werden? Wie schlüssig und innovativ ist das Sanierungsvorhaben? Wie wurden die Mitglieder eingebunden und die Öffentlichkeit beteiligt? Vor allem von diesen Fragen lässt sich die Jury bei der Bewertung leiten“, erklärt Anja Lippmann-Krüger, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Weserbergland, die auch in der achten Runde den Wettbewerb wieder unterstützt. Die Servicestelle der Agentur berät Bewerber*innen nicht nur im Vorfeld rund um den Wettbewerb und zur Antragsstellung, sondern auch zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.

Vereine verfolgen immer ehrgeizigere Ziele


Die Jury ist auch in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt: Heinz-Jörg Heinemann, Sachverständiger der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld für das Schornsteinfegerhandwerk, Carolin Wicke, NRW.Energy4Climate, Lothar Nolte, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, Prof. Dr. Martin Kesting, Professor für Elektrische Messtechnik, Hannover und Andreas Speith haben die Sanierungsmaß-nahmen bewertet. „Wir freuen uns über die kontinuierlich steigenden Ambitionen der Bewerbungen: Während früher vor allem der Austausch von Leuchtmitteln oder einzelne Dämmmaßnahmen an-gegangen wurden, geht es heute in den Projekten oft um die vollständige Abkehr von fossilen Energien und ein möglichst hohes Maß an Selbstversorgung“, stellt Andreas Speith fest.