Verleihung Kultur- und Heimatpreis
24. Dez 2022
Kulturelles und heimatliches Engagement im Mittelpunkt. Stadt Salzkotten vergibt gleich vier Auszeichnungen an einem Abend!
Die Begriffe „Kultur“ und „Heimat“ haben zunächst wenig Gemeinsamkeiten. Beim genaueren Hinsehen wird jedoch ersichtlich, dass dem nicht so ist. Heimat bietet für viele Menschen ein zu Hause und auch Kultur kann auf unterschiedliche Art und Weise ein zu Hause schaffen. Daher war es nicht verwunderlich, dass in Salzkotten am Freitag, dem 09.12.2022, die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Salzkotten zusammen mit der Verleihung des Heimat-Preises vorgenommen wurde.
Seit 2019 ist es Kreisen, Städten und Gemeinden in NRW möglich, einen lokalen Heimatpreis zu verleihen. Der Heimatpreis ist Teil des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen und mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro dotiert.
Salzkotten verleiht erstmalig den Heimatpreis
Auch die Stadt Salzkotten hat sich im letzten Jahr dazu entschlossen 2022 erstmalig einen Heimatpreis zu verleihen. Gesucht wurden bis zu drei Preisträgerinnen und Preisträger. Empfänger können Einzelpersonen, Vereine oder auch Interessengruppen sein, welche sich auf lokaler und regionaler Ebene für die Stärkung und Bewahrung von Heimat in besonderer Weise einsetzen.
Der Kulturpreis hingegen wird schon seit 2002 durch die Stadt verliehen. Im Rhythmus von zwei Jahren stehen hierbei Personen und Gruppierungen im Mittelpunkt, welche sich mit besonders herausragenden Leistungen auf den Gebieten Musik, Literatur, Kunst oder Wissenschaft ausgezeichnet haben.
Um würdige Preisträger und Preisträgerinnen im Vorfeld der Verleihungen zu finden, hatte die Verwaltung um Vorschläge aus der Bevölkerung gebeten. Die zahlreichen Einsendungen wurden daraufhin von fachkundigen Jurys begutachtet und dem Jugend-, Kultur- und Sportausschuss des Rates der Stadt Salzkotten zum Beschluss vorgelegt. Das Votum für die Vorschläge der Jurys viel einstimmig aus.
Mit Gesang und Tanz der Volkstanzgruppe Holsen-Mantinghausen e. V. startet dann der Abend in den Räumlichkeiten der Mensa der Gesamtschule Salzkotten und es wurde gleich zu Beginn ersichtlich, welche Breite sich an Kultur vor Ort finden lässt. Bürgermeister Ulrich Berger war froh, als er nach vierjähriger Ehrungsabstinenz, bei seinem Grußwort wieder in die Gesichter von 130 erwartungsvollen Gästen schauen durfte. Über gleiches Bild konnte sich zudem der Vorsitzende des Jugend-, Kultur- und Sportausschusses, René Scherf, freuen, welcher lobende Worte für die hiesige Kulturlandschaft fand.
Unter dem Motto „aufgehoben ist nicht aufgeschoben“ wurde daraufhin die erste Ehrung vorgenommen. Nach zwei Jahren Wartezeit konnte der Singgemeinschaft Salzkotten e. V. der Kulturpreis 2020 übergeben werden. Hermann Knaup, ehemaliger Leiter der Hauptschule Salzkotten und derzeit Kulturrezensent, hielt die Laudation über das vielfältige Schaffen der Gruppe seit 1974, deren zahlreiche Konzerte, Fahrten und das ehrenamtliche Engagement im Chor. 60 aktive Mitglieder wissen die Gemeinschaft zu schätzen und geben sich passioniert anspruchsvoller Chormusik von bekannten und zeitgenössischen Komponisten hin. Mit ihrem Einsatz sorgen sie dafür, dass die Singgemeinschaft weit über die Stadtgrenzen Bekanntheit erlangt hat. Als Anerkennung hierfür durfte die Kulturpreisträgerin sich im Goldene Buch der Stadt zu verewigen. Chorleiter Thomas Rimpel und die erste Vorsitzende Monika Breithaupt nahmen sich dieser Ehre gern an.
Alexandra Bröckling übergab den Kulturpreis
Als Mitglied der musischen Leitung der Jugendfestwoche des Kreises Paderborn, war anschließend Alexandra Bröckling die passendende Laudatorin für die aktuelle Kulturpreisträgerin 2022. Während ihrer Rede fand sie immer wieder lobenden Worte für die Volkstanzgruppe Holsen-Mantinghausen e. V. und deren aktive Arbeit. Bereits mehrfach waren sie bei der internationalen Jugendfestwoche dabei. Besonders aber hob sie die Gruppe als Paradebeispiel für gelungene Völkerverständigung hervor. Diese lebt die Volkstanzgruppe Holsen-Mantinghausen einmal mehr, als beliebter Gastgeber aber auch als gern gesehener Gast bei Reisen ins Ausland. Gerade in dieser schwierigen Zeit war dies ein ausschlaggebendes Kriterium für die Auszeichnung. Die Vorsitzende Judith Ewers nahm den Preis strahlend entgegen und durfte ebenfalls das Goldene Buch unterzeichnen.
Nach der Übergabe des Kulturpreises war dann Premierenzeit und Bürgermeister Ulrich Berger durfte die Verleihung des Heimat-Preises ankündigen. Er schilderte den Zuschauern die Geschichte über die Entscheidung zur Vergabe des Heimat-Preises ehe die Ortsvorsteherin der Ortschaft Thüle, Marietheres Strunz, über die erste Preisträgerin laudierte. Als sie die landwirtschaftliche Geschichte und die Zusammenarbeit einzelner Vereine und Personen aus dem Dorf ansprach, war nun klar, dass es sich um die Projektgruppe „Thüler Höfe“ handelte. Diese machte sich vor zwei Jahren auf den Weg die Entwicklung und den Strukturwandel der Höfe und der Landwirtschaft in Thüle zu erfassen und anschaulich darzustellen. So ergaben sich zu jedem Hof Einblicke in die Vergangenheit und Neuzeit. Der Vorbildcharakter des Projekts und der Erhalt der Geschichte wurde von der Jury mit 2.500 Euro prämiert.
Darüber hinaus wurde auch die Initiative „Alter Trafoturm Holsen“ von der Stadt Salzkotten mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2017 setzt sich Familie Sandbothe für den Erhalt des ehemaligen Umspannwerks ein und machten aus ihm einen Artenschutzturm mit Elektromuseum. Mittlerweile fließt hier kein Strom mehr aber dennoch viele kreative Ideen durch die Köpfe des Teams aus Jung und Alt. So ist es nicht verwunderlich, dass eigentlich immer etwas am Turm passiert, denn er ist ein Ort der Begegnung, des Lernens, des Naturbewusstseins und des sozialen Engagements geworden. Für den Einsatz für die heimische Flora und Fauna und die Bewahrung von Tradition und Geschichte, floss auch hier ein Preisgeld von 2.500 Euro, die in Zukunft sicherlich für neue Projekte eingesetzt werden.
Damit beim Ehrungsmarathon keine Ermüdungserscheinungen auftraten, sorgten Daniel und Jonas Warschun an Klavier und Schlagwerk mit einem bunten musikalischen Potpourri zwischen den einzelnen Programmpunkten immer wieder für Unterhaltung. Zum Abschluss entließen die Beiden die Zuschauer mit einem Medley bekannter Weihnachtslieder in den gemütlichen Teil des Abends. Dieser bot einige Gelegenheiten um Kultur und Heimat weiter miteinander zu verknüpfen, sodass Salzkotten weiter zu einer Heimat für Kultur und für seine Bürgerinnen und Bürger wachsen kann.