Geophysikalische Untersuchung der Quelle „Neuer Sprudel“
17. Apr 2024
Die Stadt Salzkotten besitzt und betreibt den „Neuen Sprudel“ seit 1904, seit dessen Neufassung und Endvertiefung auf 288 m im Jahr 1928, zur Gewinnung von Sole.
Da in den letzten Jahren der Salzgehalt des artesisch geförderten Bohrungswassers sukzessive gesunken ist, soll durch das Freilegen der Bohrung auf die ursprüngliche Endteufe und eine damit einhergehende Untersuchung die Ursache für den Rückgang des Solegehaltes erörtert und durch Untersuchungen bewertet werden.
Im besten Fall soll durch die Maßnahme der ursprüngliche Salzgehalt wiederhergestellt werden.
Geplantes Arbeitsprogramm:
Der Brunnenkopf soll durch die beauftragte Brunnenbaufirma entfernt werden, um das Bohrloch mittels einer TV-Untersuchung zu erkunden.
Freilegen der Bohrung von zurzeit 53 m künstliche Endteufe auf 288 m ursprüngliche Endteufe.
- Aufbau einer Arbeitsbühne
- Einbau einer temporären Schutzverrohrung PVC DN200
- Einbau eines Lufthebestrangs mittels Telekran und vorsichtiges Freilegen der Bohrung unter Kontrolle der geförderten Menge Feststoffe im Sediment-Behälter
- Bei Auffälligkeiten: Durchführung einer TV-Inspektion
- Nach Erreichen der Endteufe: Durchführung einer finalen TV-Inspektion und eines geophysikalischen Messprogramms
Die Ausführung der Arbeiten ist für April/Mai 2024 vorgesehen. Bei einem regulären Ablauf beträgt die voraussichtliche Dauer zwei Arbeitswochen.
Der technische Zustand des über 100 Jahre alten Brunnens ist ungewiss.
Anhand vorhandener Aufzeichnungen ist zu vermuten, dass zufließendes Grundwasser und Oberflächenwasser den Salzgehalt der austretenden Sole vermindert.
Die Geophysikalische Untersuchung ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Salzkotten und des Sälzerkollegium Salzkotten e. V. und wird seitens der Bezirksregierung Detmold durch das Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ in hohem Maße gefördert.
Die Bezirksregierung Arnsberg als zuständiges Bergamt begleitet die Untersuchungen ebenfalls fachlich.
Die Bohrung erfolgte in 1904 zunächst auf 180 m Tiefe, in 1928 wurde durch eine neue Bohrung auf eine Endteufe von 288 m vertieft.
Der Natriumchloridgehalt fiel von ca. 6 % in 1904 auf unter 1 % in 1971. Seit ca. 50 Jahren schwankt der Gehalt auf einem niedrigen Niveau um 0,7 %.
Die Schüttung des Brunnens liegt derzeit bei 30-45 l/s und schwankt jahreszeitlich bedingt.
10 m³ Wasser je Woche werden zur Speisung des Gradierwerkes verwendet.